Was gegen Nagelpilz unternehmen?

Nagelpilz

Die Ursache für verfärbte und/oder brüchige Nägel kann eine Pilzinfektion sein. Nagelpilz (Nagelmykose oder Onychomykose) ist ein medizinisches und ein kosmetisches Problem. Der Pilz kann benachbarte Finger- oder Zehennägel und auch die Haut befallen. Die Entstehung von Nagelpilz und Fußpilz begünstigen sich gegenseitig, weil sie durch den gleichen Erreger verursacht werden. Sobald Nagelpilz erkannt wird, muss er unverzüglich behandelt werden. Nagelpilz kann innerlich als auch äußerlich behandelt werden.

Methoden zur äußerlichen Behandlung

Zur äußerlichen Nagelpilz Behandlung werden wasserfeste, farblose Anti-Pilz-Nagellacke auf die befallenen Nägel aufgetragen. Sie enthalten entweder den Wirkstoff Ciclopirox oder Amorolfin und werden rezeptfrei in Apotheken verkauft. Nagelpilz ist enorm hartnäckig. Das ausgewählte Präparat muss deshalb mindestens ein Jahr lang regelmäßig angewendet werden. Im Durchschnitt dauert eine Behandlung der Zehennägel circa 9 bis 12 Monate, eine komplette Heilung der Fingernägel ungefähr 6 Monate.

Als Alternative zu den Lacken werden Behandlungs-Sets angeboten. Zunächst wird das infizierte Gewebe der befallenen Nägel durch Auftragen einer harnstoffhaltigen Creme aufgeweicht und anschließend mit dem Spatel abgetragen. Die unter dem Nagel liegende Haut wird zudem mehrere Wochen lang mit einer Creme behandelt. Sie enthält den Wirkstoff Bifonazol.

Der Erfolg von äußerlichen Behandlungen ist meistens gering. Sie sind ausreichend, wenn die Nagelwachstumszone nicht befallen ist. Falls die Nagelwachstumszone ebenfalls befallen ist, muss Nagelpilz äußerlich und innerlich behandelt werden.

Mittel zur inneren Behandlung

Systemisch (innerlich) wird Nagelpilz durch die Einnahme von Tabletten behandelt. Die Tabletten enthalten beispielsweise den Wirkstoff Itraconazol, Fluconazol oder Terbinafin. Zur Behandlung der Zehennägel müssen die Tabletten mindestens 3 Monate, zur Behandlung der Fingernägel mindestens 6 Wochen lang täglich eingenommen werden.

Mediziner empfehlen Patienten zur Bekämpfung von Nagelpilz eine Kombinationstherapie durch das äußerliche Auftragen eines medizinischen Lackes und der Einnahme von Tabletten. Die gleichzeitige Bekämpfung von zwei Seiten erhöht laut wissenschaftlicher Studien die Erfolgschancen bei der Behandlung.

Hausmittel zur Behandlung von Nagelpilz

In Internetforen bescheinigen User zahlreichen Hausmitteln eine gute Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Nagelpilz. Erfolgreich eingesetzt wurden unter anderem unterschiedliche Salze, Essigessenz, Apfelessig oder Essig, Lavendelöl, Olivenöl und Teebaumöl. Ebenfalls dokumentiert sind Behandlungsversuche mit Zahnpasta, Eigenurin und Backpulver. Einige dieser aufgeführten Mittel besitzen tatsächlich entzündungshemmende und anti-bakterielle Wirkungen.

Leider liegen bezüglich der Wirksamkeit dieser Hausmittel keine klinischen Studien, sondern nur persönliche Berichte vor. Weil den meisten dieser aufgeführten Hausmittel ein geeignetes Trägermaterial zum Transport des Wirkstoffes tief in den Nagel fehlt, dringen die Wirkstoffe nicht in eine ausreichende Tiefe vor. Mit diesen Hausmitteln lässt sich lediglich ein Nagelpilz erfolgreich bekämpfen, der nur die oberste Schicht des Nagels befallen hat. Dieses ist nur in Ausnahmefällen zutreffend.

Zu den medizinischen Nagellacken, die rezeptfrei in Apotheken zur Behandlung von Nagelpilz verkauft werden, liegen wissenschaftliche Studien zur Arzneimittelsicherheit und zur Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Nagelpilz vor. Eine gute Beratung bekommen Patienten vom Apotheker oder von Ihrem Dermatologen.

Erfolgschancen bei der Bekämpfung von Nagelpilz

Nagelpilz ist hartnäckig. Je frühzeitiger die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf vollständige Heilung. Mediziner empfehlen eine Kombinationstherapie aus äußerlicher und innerlicher Behandlung. Diese Langzeitbehandlung muss konsequent über mehrere Monate hinweg durchgeführt werden.