Was machen die Fachärzte in der Lymphologie?

Lymphologie

Die Lymphen werden in der Regel nur selten beachtet, dabei spielen sie für unser Wohlbefinden eine große Rolle. Nicht nur bei einer infektiösen Erkrankung, auch bei schweren Erkrankungen durch Tumore geben die Lymphknoten Hinweise auf die Erkrankung. Mediziner wissen also, dass die Untersuchung der Lymphen eine wichtige Möglichkeit bietet, eine Erkrankung des Patienten zu erkennen. In der Lymphologie sind Experten angesiedelt, die sich auf Diagnosen und Behandlungen des Lymphsystems spezialisiert hat.

So wichtig ist die Lymphologie

Zwar waren die Lymphgefäße bereits zur Zeit der alten Griechen bekannt, die schon früh erkannten, wie wichtig die Lymphen für das Wohlbefinden sein konnten, doch schnell wurde dieser Aspekt der menschlichen Gesundheit wieder vergessen. Erst im 17. Jahrhundert besann man sich und behandelte auch diesen Bereich der Menschen wieder. Heute ist man dem alten Wissen natürlich weiter gegangen und konnte nun herausfinden, welche Bedeutung die Lymphen auf das Wohlbefinden der Patienten hat.

Man erkannte, dass die Lymphe für die Regulierung des Wasserhaushaltes sowie für das Immunsystems mitverantwortlich ist. Außerdem sorgt das Lymphgefäßsystem dafür, dass gefährliche Substanzen, die sich im Körper befinden, durch das Lymphsystem abtransportiert werden. Bis zu zwei Liter transportieren die Lymphen, die sich als eine Art Netz in gesamten Körper befinden, Fette, Eiweiße, abgestorbene Zellen oder auch Bakterien und Stoffwechselabfallprodukte durch den Körper. Kann die Lymphflüssigkeit nicht durch den Körper transportiert werden, kann es sich um eine Abflussreaktion handeln, die auf eine Erkrankung hinweisen kann.

Im Körper befinden sich auf den Leitwegen des Lymphsystems rund 600 Lymphknoten, in denen die Filterung von von giftigen Stoffen vorgenommen wird. Die Knoten ermöglichen also eine Reinigung des Körpers, die zu unserem Wohlbefinden beitragen kann. Leidet der Patient unter einer Infektion, so schwellen die Lymphknoten an und Schmerzen können auftreten. Vergrößerte Lymphknoten weisen also auf einen Infekt hin, auch wenn die klassischen Symptome noch nicht aufgetreten sind.

Wann zum Facharzt?

In der Lymphologie kennt man die Wichtigkeit des Lymphsystems und weiß, wie man die Auffälligkeiten zu deuten hat. Lymphologen sind meist speziell ausgebildete Fachärzte aus den Bereichen der Gefäßmedizin, Hautmedizin oder auch Internistin. Durch die spezielle Weiterbildung können die Experten ihre Patienten kompetent behandeln und so Erkrankungen des Lymphsystems schnell erkennen. Diese werden häufig von Hausärzten übersehen, sodass die Überweisung an die Lymphologie wichtig sein kann.

Wann man den Spezialisten aus der Lymphologie aufsuchen sollte, hängt natürlich vom individuellen Befinden ab. Nicht erst, wenn der Hausarzt oder der Patient selbst feststellt, dass die Lymphen geschwollen sind, kann ein Besuch in der Praxis für Lymphologie wichtig sein. Auch bei immer wieder aufkehrenden Infektionserkrankungen wie zum Beispiel einer hartnäckigen Erkältung, kann es sinnvoll sein, sich mal bei einem Lymphologen untersuchen zu lassen. Die Patienten, die häufig unter Husten und Schnupfen leiden, könnten an vergrößerten Lymphknoten leiden, ohne es zu merken. Der Hinweis ist die häufige Erkrankung, die ein Hinweis darauf ist, dass die Lymphen nicht richtig arbeiten und Krankheitserreger aus dem Körper filtern können. Die Fachärzte in der Lymphologie können nach einer Untersuchung des Lymphsystems eine Diagnose stellen und ihrem Patienten helfen, das Lymphsystem wieder anzuregen. Die therapeutischen Maßnahmen können je nach individueller Diagnose angeordnet werden, sodass der Patient unterstützt wird um sein Lymphsystem wieder in Gang zu bringen.

Welche Bereiche können in der Lymphologie abgedeckt werden?
Im Bereich der Lymphologie wird der Körper ganzheitlich betrachtet um eine Diagnose stellen zu können. Dazu stehen den Ärzten unterschiedliche Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben der klassischen Untersuchung greift man in der Lymphologie auch zu Untersuchungen per Ultraschall, um eine Diagnose stellen zu können.

Behandlung von genbedingten Lymphödemen

Sammelt sich in den Lymphen zu viel Lymphflüssigkeit an, so kann es zu sogenannten Lymphödemen kommen. Diese blockieren die Lymphknoten, sodass der Lymphfluss gestört wird. In einigen Fällen ist die Verstopfung des Lymphsystems auch genbedingt zu erklären. Die sogenannten primären Lymphödeme können in der Lymphologie mit entsprechenden Drainagen oder mit Massagen gut behandelt werden. Diese Behandlung kann sowohl durch den Facharzt in der Lymphologie durchgeführt werden oder wird auch in einigen physiotherapeutischen Praxen angeboten.

Sekundäre Lymphödeme erkennen

Sogenannte sekundäre Lymphödeme sind ebenfalls Verstopfungen des Lymphsystems, die jedoch nicht anlagebedingt sind, sondern durch vorhergehende Erkrankungen entstanden sind. Sekundäre Lymphödeme entstehen zum Beispiel durch Tumore, nach Entzündungen oder auch durch Verletzungen, die den Fluss der Lymphflüssigkeit verhindern können. In solchen Fällen kann eine manuelle Drainage gute Erfolge in der Lymphologie erzielen. Auch die Verordnung von Kompressionsstrümpfen kann den Patienten helfen, den Lymphfluss anzuregen und die gesundheitlichen Beschwerden zu verringern.

Hilfe bei Erkrankungen der Venen

Auch bei Beschwerden mit den Venen kann der Lymphologe oft helfen. Bei einer Venenschwäche kann es leicht dazu kommen, dass auch das Lymphsystem beeinträchtigt wird. Der Facharzt erkennt das Problem häufig an verfärbten Stellen an den Beinen, meist an den Unterschenkeln, die durch die Venenerkrankung nicht mehr richtig durchblutet werden können. Ist das sogenannte Phlebödem diagnostiziert wurden, kann in der Lymphologie die entsprechende Behandlung angeordnet werden.

Auch bei Lipödemen kann geholfen werden

Eine Erkrankung, die ausschließlich bei weiblichen Patienten auftritt sind Lipödeme. Diese sind ein Symptom von unzureichender Fettverteilung und treten in den Beinen auf. Der Oberkörper der Betroffenen ist meist schlank, während die Beine sehr dick werden und eine unebene Haut (Orangenhaut) aufweisen. Bei Lipödemen ist die Haut außerdem druckempfindlich, wird schnell blau und schmerzt. In der Lymphologie kann man das Problem erkennen und die richtige Behandlung anordnen, damit der Lymphfluss wieder in Gang kommt und das Problem behoben wird.

Ganzheitliche Behandlung von unterschiedlichen Beschwerden

Es sind also vielseitige gesundheitliche Belastungen, die in der Lymphologie auftreten können. Damit die Patienten endlich wieder schmerzfrei durch das Leben gehen können, ist eine individuelle Behandlung wichtig. Nach der Diagnose werden die Fachärzte gemeinsam mit den Betroffenen eine Behandlung anvisieren, die oft eine schnelle Linderung der Problematik ermöglicht. Dabei muss aber auch gesagt werden, dass die Störungen des Lymphsystems eine chronische Erkrankung darstellen, die oft eine lebenslange Behandlung benötigt. Für die Patienten können sowohl manuelle Drainagen angeordnet werden, die helfen können, den Abtransport von Schlacken und Flüssigkeit wieder anzuregen. Auch die Massage, bei der die Lymphknoten besonders in Anspruch genommen werden, verspricht gute Chancen auf eine Heilung. Die Kosten für die Behandlung in der Lymphologie werden meist von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Selbst vorbeugen

Ebenfalls ist die vorbeugende Behandlung ein wichtiger Aspekt in der Lymphologie. Der Facharzt klärt seine Patienten über Maßnahmen auf, die die Betroffenen ergreifen können, um einen Lymphstau zu verhindern. Dazu gehört unter anderem viel Bewegung, viel Wasser trinken und natürlich auch eine ausgewogene Ernährung.