So wirkt ein Einlauf beim Menschen im Körper

Einlauf im menschlichen Körper

Die Gesundheit des Darms hat einen großen Einfluss auf unser gesamtes Wohlbefinden. Unserem modernen Lebensstil ist es jedoch geschuldet, dass das Organ und somit unsere gesamte Gesundheit durch mangelnde Bewegung und stark verarbeitete Lebensmittel belastet ist. Mittels eines Einlaufs lässt sich diese Last mindern. Auch aus diagnostischen oder therapeutischen Zwecken kann ein Einlauf zum Einsatz kommen. Doch was genau versteht man unter einem Einlauf und welchen Nutzen hat er wirklich?

Was genau ist ein Einlauf?

Unter einem Einlauf versteht man die Einführung verschiedener Flüssigkeiten in den Darmtrakt. Die Einleitung erfolgt dabei mittels eines Plastikrohres über den Anus. Bei den zum Einsatz kommenden Flüssigkeiten handelt es sich um warmen Kräutertee, diverse Lösungen oder einfaches Wasser. Ist die Flüssigkeit mit Medikamenten versetzt, erfolgt die Resorption über die Darmschleimhaut. Der Umfang des Einlaufs ist abhängig von dem Anwendungszweck sowie dem Gesundheitszustand des Behandelten.

Als elementarer Bestandteil der Darmsanierung kann ein Einlauf deutliche Linderung bei verschiedenen Erkrankungen wie Verstopfung oder Blähungen herbeiführen. Im Falle einer chronifizierten Beschwerde kann die regelmäßige Durchführung eines Einlaufs erforderlich sein.

Wann ist ein Einlauf notwendig?

Grundsätzlich laufen zahlreiche Stoffwechselaktivitäten innerhalb des Darmtraktes ab. Ein Großteil unserer Immunzellen befinden sich im Darmtrakt. Ist das Mikrobiom innerhalb des Organs in Mitleidenschaft gezogen, sind etwa Immunreaktionen auf Infektionen oder die Resorption von essenziellen Nährstoffen gehemmt. Dies kann langfristig große Gesundheitsbeschwerden nach sich ziehen.

Die Notwendigkeit eines Einlaufs besteht so etwa nach einer Fehlernährung oder Einnahme von Antibiotika. In beiden Fällen ist die Darmflora gestört und bedarf einer Komplettsanierung. Ohne Behandlungsmaßnahmen kommt es zu unerwünschten Folgen wie:

  • Fäulnis- und Gärprozessen verursachen starke Blähungen
  • Aufnahmefähigkeit von Vitaminen und Mineralstoffen findet verlangsamt statt
  • Verlangsamte Darmperistaltik führt zu Verstopfung und Vergiftung des gesamten Organismus
  • Gestörte Resorption von Vitaminen führt zu Mangelerscheinungen
  • Infektionen haben aufgrund des gehemmten Immunsystems leichtes Spiel
  • Bakterien oder Pilze ersetzen die gesunden Darmbakterien und siedeln sich Darmtrakt an
  • Perforationen in der Darmwand erlauben Giften den Eintritt in den Körper
  • Risiko für Allergien steigt

In einigen Fällen ist der Einlauf nicht nur zur Beseitigung von gesundheitlichen Gebrechen notwendig, sondern zu Diagnosezwecken. Damit der Arzt entsprechende Abschnitte leichter erblicken kann, müssen Patienten einige Stunden im Vorfeld Abführmittel zu sich nehmen. Ergänzend kann eine Darmspülung unmittelbar vor der Diagnoseuntersuchung erfolgen. Je nach Erkrankung ist ein regelmäßiger Einlauf in folgenden Situationen notwendig:

  • Behandlung von Hyperkaliämie
  • Behandlung von Darmträgheit in Zuge einer Operation
  • Behandlung einer Obstipation
  • Behandlung einer Invagination

Einen Einlauf machen sich Medizinier insbesondere zum lokalen Einsatz von Medikamenten zunutze. In einigen Fällen ist die orale Aufnahme von bestimmten Medikamenten nicht möglich. Hier erfolgt die Aufnahme der Wirkstoffe über die Darmschleimhaut.

Welche Kontraindikationen gibt es?

Je nach Gesundheitszustand oder vorliegendem Gebrechen besteht die Gefahr für Kontraindikationen. In diesen Fällen übersteigen die eventuellen Nutzen die Risiken. Bei Bauchschmerzen, Tumoren, Fisteln oder Erbrechen sowie nach Bauchoperationen oder gastrointestinalen Blutungen ist ein Einlauf keine Option. Auch ist der Einlauf nicht zur Anwendung bei Kindern gedacht.

Was benötige ich für einen Einlauf zuhause?

Grundsätzlich ist die Durchführung eines Einlaufes auch völlig selbstständig möglich. Vor allem während der Fastenkuren oder Diäten soll die Darmreinigung der Gesundheit zugute kommen. Vor allem für Ungeübte kann der erste eigene Einlauf jedoch in einem unangenehmen Erlebnis münden. Grundsätzlich sind folgende Materialien für einen Einlauf erforderlich:

  1. Irrigator: Behälter für Einlaufflüssigkeit inklusive Ventil und Schlauch
  2. Darmrohr: Erweiterung für Irrigator für verlängertes Darmrohr

In den Irrigator selbst wird die Flüssigkeit befüllt. Anschließend wird dieser an einer erhöhten Stelle angebracht. Das mit Pflanzenfett oder Vaseline eingefettete Darmrohr wird, nachdem sämtliche Luft ausgelassen wurde, in den After aufgeführt. Erst jetzt wird das Ventil aufgelassen. Ist ausreichend Flüssigkeit eingelaufen, wird das Ventil wieder geschlossen. In einer liegenden Position darf die Flüssigkeit nun auf den Körper einwirken. Nach etwa 15 bis 20 Minuten wird der Darminhalt ausgeschieden. Dieser Vorgang lässt sich mehrmals wiederholen, bis die austretende Flüssigkeit komplett klar ist.

Welche Einlaufflüssigkeiten gibt es?

Je nach persönlichen Präferenzen oder Indikationen eignet sich Wasser, Kräutertees oder diverse Lösungen. Bei Wasser sollte es sich in jedem Fall um stilles und gefiltertes Wasser handeln auf Körpertemperatur. Besonders empfehlenswert ist sogenanntes Bentonit-Wasser. Es lässt sich durch das Mischen von etwa einem Esslöffel Bentonit auf einen halben Liter Wasser anrühren. Besonders förderlich ist es bei Fastenkuren, da es Gifte im Darm bindet und somit die Darmflora aufbessert. Auch Kräutertee oder Leinsamentee haben sich bewährt und kommen bei Entzündungen zum Einsatz. Beide Teesorten wirken antibakteriell und antiinflammatorisch.

Info: Je nach Darmzustand kann schon ein halber Liter der Flüssigkeit für einen Einlauf ausreichen.

Wie genau funktioniert ein Einlauf?

Generell basiert das Wirkprinzip eines Einlaufs auf der Ausspülung von Giftstoffen und Kotresten aus dem Darmtrakt. Auf diese Weise lassen sich auch unerwünschte Bakterien und weitere Mikroorganismen aus dem Darm spülen. Die gereinigte Darmschleimhaut kann sich auf diese Weise besser regenerieren. Insbesondere bei regelmäßige Anwendung treten die positiven Nebeneffekte in den Vordergrund. Des Weiteren sorgt ein Einlauf für eine verbesserte Darmperistaltik.