Es werden ganze Schulen oder andere Einrichtungen und Häuser geschlossen, weil bei Renovierungen der Baustoff Asbest aufgetreten ist. Asbest ist der Baustoff, welcher seit Jahrzehnten für Krebserkrankungen steht. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es der Baustoff schlechthin. Preiswert und leicht zu verarbeiten. Die gesundheitlichen Risiken waren damals nicht bekannt oder wurden einfach ignoriert. Aber was genau löst Asbest aus, wie kann man sich schützen und ist eine Erkrankung heilbar?
Asbest-Der Stand heute
Asbest ist absolut krebserregend. Das ist schon seit Jahrzehnten ein Thema, über das es keine zwei Meinungen gibt. Dabei trifft es aber nicht nur die Verarbeiter, sondern auch die Menschen, welche in asbestverseuchten Wohnungen leben, oder asbestverseuchte Räume aufsuchen. Aufgrund der Gefahr, welche durch den Baustoff hervorgerufen wird, wurde in den frühen 1970ern, erste Schutzmaßnahmen beschlossen, was zur Folge hatte, dass das Asbest 1993 komplett verboten wurde. Wenn man aber den Fachleuten Glauben schenkt, wird das Risiko Asbest, noch für Jahrzehnte bestehen bleiben. Immer wieder hört man von Schließungen von Schulen oder Ämtern, oder aber auch das ganze Wohnkomplexe aufwendig saniert werden müssen, weil Asbest entdeckt wurde. Viele Tonnen Asbest werden so jährlich entdeckt und müssen aufwendig als Sondermüll deklariert und entsorgt werden. Experten vermuten, dass es noch weit über eine Milliarde Quadratmeter Asbest an Fassen und auf Dächern gibt. Sowohl bei der Entsorgung als auch durch Umbau arbeiten werden die Fasern frei und bilden ein hohes gesundheitliches Risiko.
Die Erkrankungen
Besonders betroffen sind die Regionen der Rippen und des Brustfelles. Aber auch der Lungenkrebs wird durch Asbest hervorgerufen, ebenso der Krebs des Kehlkopfes. Dies sind die meisten Krebsarten, welche durch die Verarbeitung von Asbest entstehen. Eine Krankheit, welche auch durch Asbest ausgelöst wird und schon länger bekannt ist als der Krebs, ist die Asbestose. Betroffen davon, ist das Bindegewebe der Lunge: Dies vernarbt und verhärtet, was zu erschwertem Atmen führt. Diese Verhärtung ist, im Gegensatz zu dem Krebs, eine gutartige Krankheit. Es gibt auch Studien, die belegen, dass die Asbestgefahr auch dafür verantwortlich ist, das Tumore entstehen. Diese befallen meist das Bauchfell und den Herzbeutel. Als Berufskrankheit wurde die Asbesterkrankung vor etwa 75 Jahren erstmalig erwähnt und für einige Berufe akzeptiert.
Was ist eine Asbestose und die Folgekrankheiten
Die Asbestose befällt die Lunge und verändert diese stark. Sie entsteht durch ewiges Einatmen von Asbeststaub und den Fasern. Durch die starke Veränderung der Lunge, fällt sie unter die anorganische Art einer Staublunge. Der nächste Schritt kann die Lungenfibrose sein. Diese führt zu einer Atemnot und einem Reizhusten, welcher durch trockenen Auswurf gefördert wird. Die ersten Anzeichen dafür, sind, eine Atemnot bei hohen und körperlichen Anstrengungen, als auch später in Zeiten der Ruhe. Das Gefährliche daran ist, das weniger Sauerstoff ans Blut gegeben wird. Dadurch ist die Asbestose auch nach außen sichtbar. Erste Anzeichen davon, sind verdickte Fingerenden und auch die Haut und Schleimhäute werden durch fehlenden Sauerstoff blau. Auch besteht die Möglichkeit, dass sich ein Mesothelium bildet. Dies ist eine Hautart, die im Bauchraum und dem Brustraum vorkommt. Dadurch bildet sie den Herzbeutel. Benachbarte Organe und Gewebeschichten nutzen die dort produzierte Flüssigkeit, um reibungsloser miteinander auszukommen. Aufgrund der Asbestbelastung kann sich ein Mesothel entwickeln, welches auch als der Tumor Mesothelium bekannt ist.
Die häufigste, auftretende Tumor Art, ist die des Lungenfelles, auch Pleura-Mesothelium genannt. Dabei entartet das Lungenfell sehr stark. Zu erkennen ist dies an, anfangs noch geringen aber stetig zunehmenden, Schmerzen im Brustkorb. Von dort, können sich die Schmerzen in den Arm und die Schulter, als auch in den hals ausdehnen. Auch Abgeschlagenheit, trockener Reizhusten und Atemnot sind Anzeichen für einen Tumor. Gewichtsverlust und Fieber sind Nebenbegleiterscheinungen, ebenso wie das starke Schwitzen. Auch eine sehr bösartige Wucherung des Bauchfelles ist eine Krankheit, welche durch Asbest hervorgerufen werden kann. Diese Art des Tumors ist aber eher selten. Diese Art äußert sich durch starke Bauchschmerzen und Wasserablagerungen im Bauch. Die seltenste Erkrankung durch Asbest, ist das Perikard-Mesotheliom. Dabei handelt es sich um eine Herzbeutelentzündung. Dabei kann sich auch Flüssigkeit im Herzbeutel sammeln. In wenigen Fällen treten dazu noch Herzrhythmusstörungen auf.
Die Krebsarten durch Asbest
Die schlimmste Folgeerkrankung der Asbestose, ist, der Lungenkrebs. Die Anzeichen dafür, sind im ersten Stadium, ähnlich derer wie oben beschrieben. Husten, Brustschmerzen, Abgeschlagenheit und starkes Schwitzen sollten die Alarmglocken schon klingeln lassen. Bei vielen Lungenkrebspatienten kommt im Folgestadium zu den Atembeschwerden noch blutiger Auswurf und ein hoher Gewichtsverlust dazu. Eine weitere Krebsart ist der Kehlkopfkrebs. Druckgefühl im Hals und eine stetige Heiserkeit, sind die Alarmzeichen dafür. Auch Eierstockkrebs lässt sich auf eine Asbest-Belastung zurückführen. Die Symptome treten in der Regel erst sehr spät auf und machen sich dann mit Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Völlegefühl bemerkbar. Aber auch nicht definierbare Bauchschmerzen, starker Harndrang und auch zunehmender Bauchumfang sind Anzeichen für Eierstockkrebs.
Das Abwehrsystem kämpft
Natürlich versucht das eigene Abwehrsystem, den Angriff durch die Asbestfasern abzuwehren. Sie nehmen diese auf und versuchen sie zu zersetzen. Da dies aber nur sehr schwer geht, werden sogenannte Botenstoffe ausgesandt, welche Bindegewebszellen herbeirufen. Dadurch entsteht die Vernarbung des Bindegewebes. Zusätzlich dazu, werden weitere Abwehrzellen herbeigerufen, welche sehr kleine Entzündungen im Lungengewebe hervorrufen können. Dadurch vernarbt die Lunge immer und immer weiter, was die Asbestfasern in den Pleuraspalt wandern lassen. Dieser Spalt ist der Raum zwischen Lungen- und Rippenfell. Dort bleiben die Fasern solange man lebt, haften.
Asbestose ist unheilbar
Wer unter einer Asbestose leidet, ist unheilbar krank. Die, durch Asbest entstandene, Lungenfibrose, wird sich nicht stoppen lassen, sondern schreitet immer weiter voran. Eine Linderung der Symptome ist die einzige Möglichkeit, den Betroffenen ein wenig zu helfen. Meist werden bronchienerweiternde Medikamente gegeben, als auch Kortison. Ist die Fibrose weiterentwickelt, muss der Betroffene über Maske mit Sauerstoff versorgt werden. Auch eine Rehabilitation ist für viele Patienten eine hilfreiche Maßnahme, wieder ins Leben zurück zu finden. Auch eine Herzschwäche entsteht durch die Lungenfibrose. Diese ist mit Medikamenten behandelbar. Gleichzeitig sind nach Arztempfehlung, weitere Maßnahmen in Betracht zu ziehen. Das geht von Gewichtsabnahme bis zur gesunden Ernährung.
Das Fazit
Asbesterkrankungen sind unheilbar, man kann sie aber eindämmen. Wichtig ist, eine frühzeitige Erkennung und Zuordnung der Symptome, damit man mit dem Arzt zusammen entsprechende Maßnahmen treffen kann. Patienten die an Lungenkrebs erkrankt sind, haben eine weitere Lebenserwartung von 1-4 Jahre. Man sollte unbedingt gesund leben, Rauchen vermeiden und auch das Einatmen anderer Staubsorten. So wird zumindest gewährleistet, dass sich die Fibrose nicht so schnell verschlimmert. Aufzuhalten oder gar zu heilen ist sie nach Stand heute, nicht.